BASEMENT

Das Basement zwischen Europa-Center Berlin und Weltkugelbrunnen gelegen, ist seit Januar 2023 als temporärer Ausstellungsort für Kunst der Gegenwart des Fachbereich Kultur 
Charlottenburg-Wilmersdorf geöffnet. 

HAUS

Behausung, Heim, Zuflucht
und Traumhaus


mit Arbeiten u.a. von Ina Bierstedt, 
Roland Boden, Pascal Brateau, Olof Ek,
Ute Hoffritz, Rachel Kohn, Dorothea Nold, 
Andrea Pichl, Alexandra Ranner, Melih Sarigol,  
Matthias Stuchtey und Gabriele Worgitzki

Ausstellung

verlängert bis 27.01.2024


Weihnachtspause vom 
17.12.2023 - 02.01.2024



Zugang zum Basement Berlin über die Treppen am Weltkugelbrunnen
Tauentzienstr. 9-12, 10789 Berlin

Ausstellungsansichten

v.l.n.r.: Andrea Pichl, Häuser, 2017; Ina Bierstedt, Popmeiler, 2017;                        Gabriele Worgitzki, W_06, aus der Serie Westen, 2020

v.l.n.r.:  Ina Bierstedt, Popmeiler, 2017; Dorothea Nold, Gebäude II, 2021;                Pehr Olof Ek, Haus und Hoftor in Cadaques, 1956; Gabriele Worgitzki, 
W_18, aus der Serie Westen, 2020 


v.l.n.r.: Pehr Olof Ek, Haus und Hoftor in Cadaques, 1956; 
Gabriele Worgitzki, W_18, aus der Serie Westen, 2020 


v.l.n.r.: Dorothea Nold, Gebäude II, 2021; Dorothea Nold, Gebäude III, 2021; Dorothea Nold, Palazzo Scillante, 2020

Dorothea Nold, Gebäude III, 2021; Dorothea Nold, Palazzo Scillante, 2020; 
Ina Bierstedt, the same song, 2017, Andrea Pichl, Häuser, 2017

Ina Bierstedt, the same song, 2017, Andrea Pichl, Häuser, 2017; 
Gabriele Worgitzki, Baustelle des Imaginären, wenn Häuser Träumen, 2020 


Ausstellungsansicht HAUS

v.l.n.r.: Roland Boden, Vermächtnis des Troglodyten XXXI, 2020; 
Melih Sarıgöl, Vortex, 2020

v.l.n.r.: Melih Sarıgöl, Vortex, 2020; Matthias Stuchtey, Schmarotzer erster Ordnung, 2011-2016; Elisabeth Neudörfl,This Land #1-6, 2015

Ausstellungsansicht mit Kohn, Boden, Brateau, Kaltofen, Stuchtey


v.l.n.r.: Melih Sarıgöl, 0-grad, 2020; Rachel Kohn, home in progress, 2013;
Alexandra Ranner, Silencio Súbito, Raumstudien, #3 TV, 2017

v.l.n.r.: Rachel Kohn, home in progress, 2013; Alexandra Ranner, Silencio Súbito, Raumstudien, #3 TV, 2017; Roland Boden, Systeme höherer Vernunft_VII, 2018; Pascal Brateau, moult #4, 2022

im Vordergrund: Matthias Stuchtey, Schmarotzer erster Ordnung, 2011-2016
im Hintergrund: Pascal Brateau, L‘ENFANCE; A. Kaltofen, Haus; Erich Hahn, Mörderische Stadt; A. Kaltofen, Perspektive; Pascal Brateau, Noir Dessin; 




Vordergrund: Matthias Stuchtey, Schmarotzer erster Ordnung, 2011-2016; Hintergrund: Pascal Brateau, L‘ENFANCE; A. Kaltofen, Haus; Erich Hahn, Mörderische Stadt; A. Kaltofen, Perspektive; Pascal Brateau, Noir Dessin; 





HAUS

Behausung, Heim, Zuflucht und Traumhaus

Das Haus als Thema ist in den Werken vieler Künstler:innen präsent, doch als Ausstellungsthema steht es selten im Mittelpunkt. Dies könnte daran liegen, dass die schiere Vielfalt an Arbeiten zum „Haus“ schwer zu überblicken ist, oder weil die Ansätze und Zugänge so komplex sind. Sofort fallen einem Namen ein, die mit diesem Thema in Verbindung stehen, wie Bernd und Hilla Becher mit ihren Serien über Fachwerkhäuser oder Gordon Matta Clark mit seinen Arbeiten in Abrissgebäuden. Mario Merz und seine Iglus, Gregor Schneider und sein „Totes Haus u r“, oder Rachel Whitereads Negativ eines abgerissenen Hauses „House“. Auch der Titel „Our House“ kommt einem in den Sinn, wenn Madness nicht der Name der Band gewesen wäre, könnte jemand auf die Idee kommen es umzudrehen, im Jahr 2023 ist die Idee von einem eigenen Haus für viele zu einem „Wahnsinn“ geworden, unerreichbar und weit entfernt. Berlin ist ja immer noch die Stadt der Mieter:innen, viele sind geflohen aus der Reihenhaussiedlung, dem Eigenheim der Eltern, um im Mietshaus und im urbanen Gefühl der Großstadt ihr Glück zu finden. 

Künstler:innen können ihre Träume, Ideen und Vorstellungen von Heim, Zuflucht und Traumhaus in ihren Werken ausleben oder sind dazu beinahe gezwungen, wie im Fall von Gabriele Worgitzki. Sie hat auf einem online Immobilienportal Ihr (ehemaliges) Elternhaus entdeckt und hat es mehr als 30 Jahre nach ihrer Ausreise aus der DDR in der Serie „Westen“ ver - und bearbeitet. In dieser Werkgruppe treffen die Ausreise, die Immobilienblase und die persönliche Vergangenheit aufeinander.
Bei vielen der gezeigten Werke spielen persönliche Erfahrungen eine große Rolle. 
Melih Sarıgöl beschreibt sein Zuhause als etwas, das ihm trotz seiner Migration niemand nehmen kann; es existiert in seinem Inneren. Seine Arbeiten zeigen Stadtlandschaften, die verschlossen oder verloren wirken, bedroht oder von Mauern umgeben. Verfall und Dystopie sind ebenfalls wichtige Elemente in der Malerei von Roland Boden. Seine fantastischen Gebäude zeigen eine Form von Lost Places der Zukunft, wo der Verfall bereits vor seiner Zeit beginnt. In den „Gebäuden“ von Dorothea Nold spielt ihre Erfahrung eines schweren Erdbebens in China eine wesentliche Rolle, und seitdem spielt sie bewusst mit einer fragil erscheinenden Instabilität in ihren Werken.

Ein anderen Blick in die Geschichte wirft Ina Bierstedt mit ihren Köhlerhütten, diese zeltähnlichen Bauwerke erinnern an die historischen Wohngebäude der Köhler, eine Art Urhütte. Ina Bierstedt verließ 1984 die DDR, in Ihrer Landsschafts-Malerei spielt Architektur eine große Rolle, Gebäude sind Bezugspunkte, Zeugen und Sinnbilder für Zeit und Geschichte. So auch im Werk von Andrea Pichl, ihre oft auch zeichenhaften Bruchstücke nehmen ironisch gebrochene Bezüge auf in unsere Vergangenheit. Dabei interessiert sie sich in ihrer Beschäftigung mit Architektur und Strukturen auch für die Nutzungsweisen und den Aneignungsformen derer Bewohner:innen.

Die Sehnsucht nach Heimat und Gemeinschaft, die Form als Ausdruck von Unsicherheit und Suche - all das vereinen sowohl Rachel Kohn als auch Pascal Brateau in ihren Werken. Beide spielen mit unseren Erwartungen und Vorstellungen. Ihre Häuser und Behausungen sind Metaphern und Vokabular für ihre Geschichten, zwischen Aufbau und Zerstörung. 

Die Baukörper von Matthias Stuchtey bieten mit ihren Oberflächen und Anordnungen Assoziationen von eremitischen bis hin zu urbanen Lebensformen. Von seinen dysfunktional erscheinenden Gebäudekonglomeraten geht eine faszinierende Anziehungskraft aus. Bewegte Architektur sind in zweierlei Hinsicht die Bilder aus der Serie „This Land“ von Elisabeth Neudörfl, sie hat bei einer USA Reise, aus dem vorbeifahrenden Auto heraus, die sogenannten Mobile Homes fotografiert, Häuser auf Rädern. 

Die Werke von Ute Hoffritz, Pehr Olof Ek und Alexandra Ranner beleuchten weitere Aspekte des Haus-Themas. Ihre Konstruktionen wirken zurückweisend, verschlossen und sogar verstörend und verlassen. Der leere Raum wird zum Symbol für den Ort, den wir verlassen haben, oder für die Suche, auf der wir uns befinden.

Basement Berlin Öffnungszeiten:
Mittwoch – Samstag von 12–20 Uhr
an Sonn und Feiertagen bleibt das Basement geschlossen

Zugang zum Basement Berlin über die Treppen am Weltkugelbrunnen
Tauentzienstr. 9-12, 10789 Berlin

Barrierefreier Zugang über den Lift im Europa Center Berlin möglich. 
Im Untergeschoss dann Bitte den Ausgang in Richtung Breidscheidplatz nehmen.

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