BASEMENT

Das Basement zwischen Europa-Center Berlin und Weltkugelbrunnen gelegen, ist seit Januar 2023 als temporärer Ausstellungsort für Kunst der Gegenwart des Fachbereich Kultur 
Charlottenburg-Wilmersdorf geöffnet. 

Wir bauen eine Stadt

zeitgenössische Positionen
zur Architektur im Schatten der Mauer


mit Arbeiten u.a. von Filipa César, 
Otto Eglau, Efraim Habermann, 
Mila Hacke, Martin Pfahler, 
Jens Reinert, Hansjörg Schneider, 
Hans Martin Sewcz, Frans van Tartwijk, 
Tim Trantenroth, Sinta Werner
und Patricia Westerholz

Ausstellung

vom 14.07.–30.09.2023


Zugang zum Basement Berlin über die Treppen am Weltkugelbrunnen
Tauentzienstr. 9-12, 10789 Berlin


Künstler:innen Gespräch


Am Samstag, den 30.09.23 um 18 Uhr, mit anschliessender Finissage mit: 
Jens Reinert, Hansjörg Schneider, Tim Trantenroth und Patricia Westerholz


Ausstellungsansichten

v.l.n.r.: Jens Reinert, Hansjörg Schneider

v.l.n.r.: Hansjörg Schneider, Hans Martin Sewcz, Sinta Werner


v.l.n.r.: Hansjörg Schneider, Hans Martin Sewcz, Patricia Westerholz


v.l.n.r.: Hans Martin Sewcz, Installation & Fotografie und Patricia Westerholz

v.l.n.r.: Otto Eglau, Sinta Werner, Filipa César

v.l.n.r.: Efraim Habermann, Martin Pfahler,  Tim Trantenroth, Hans Martin Sewcz, ddrbildarchiv.de/Klaus Fischer

v.l.n.r.: Frans van Tartwijk, Tim Trantenroth, Martin Pfahler, 
Sinta Werner, Hans Martin Sewcz, Tim Trantenroth

v.l.n.r.: unbekannt, Patricia Westerholz, Frans van Tartwijk, Tim Trantenroth, 
Martin Pfahler / Installation

mit Arbeiten u.a. von Filipa César, Mila Hacke, Martin Pfahler, 
 Tim Trantenroth, Patricia Westerholz, Frans van Tartwijk


Fenster: Tim Trantenroth

Wir bauen eine Stadt

Die Errichtung der Mauer „zementierte“ die Teilung und zerstörte jede Vision einer vereinten Stadt. In der Folge entstanden in Ost- und West-Berlin unterschiedliche stadtplanerische Konzepte, mit deren Ergebnissen sich bis heute Künstler*innen in ihren Arbeiten auseinandersetzen.
 
Die Ausstellung „Wir bauen eine Stadt“ zeigt hier exemplarisch für den Wohnungs-bau ausgewählte Arbeiten zum Zentrum Kreuzberg (bis 2000 Neues Kreuzberger Zentrum, kurz NKZ) und zum Wohnkomplex Böcklerpark in West-Berlin, sowie der Allee der Kosmonauten in Ost-Berlin. 
Sinta Werner und Martin Pfahler nähern sich in ihren Arbeiten mit der Methode der Verfremdung und Erweiterung der Architektur des NKZ von Johannes Uhl und Wolfgang Jokisch an, während sich Filipa César mit einem sehr subjektiven Blick in ihrer narrativen Videoarbeit entlang der Allee der Kosmonauten bewegt. 
Das stimmungsvolle Gemälde der Wohnsiedlung Böcklerpark von Jens Reinert wirkt fast fotografisch, wobei die abgebildeten Betonbauten aus den 1970er Jahren geradezu idyllisch erscheinen.

Ungewöhnliche Sichtweisen zeigen auch die romantische Darstellung des ICC bei Mondschein von Otto Eglau oder der psychedelische Wandteppich der Gedächtnis-kirche aus den 1980er Jahren einer unbekannten Künstlerin. 
In der umfangreichen Serie „Bild & Heimat“ von Hansjörg Schneider werden die Wiederaufbauleistungen der Nachkriegszeit auf  populären Postkarten in neue Utopien verwandelt. Hier spielen die Gesetze von Physik und Perspektive keine Rolle mehr – die Transformationen erschließen neue urbane Räume. 
Die präzisen Panoramafotos von Mila Hacke vermitteln das Raumgefühl des minimalistischen Baukörpers der Neuen Nationalgalerie, während die Ausschnitte der Schwarz-Weiß-Bilder von Efraim Habermann die geometrischen Aspekte der fotografierten Gebäude betonen. In den Bildern von Frans van Tartwijk entwickeln sich Gebäude scheinbar wieder zurück in Architekturmodelle, seine Malerei transformiert real existierende Architektur in unwirkliche Welten. 
 
Die beiden Selbstportraits aus der Serie ZEITACHSEN / Sequenzen von Hans Martin Sewcz, vor dem Europacenter und am Checkpoint Charlie zeigen symbolträchtige Orte, die im Berlin der Wendejahre Sinnbilder für ein Versprechen von Freiheit waren. Die Fassadenelemente des in den 1970er Jahren eröffneten Centrum Warenhauses, in der Ausstellung Teil der Installation von Hans Martin Sewcz, sind ein markantes Beispiel für die Nachkriegsmoderne in Deutschland. 
Die wabenartige Aluminiumfassade des Centrum Warenhauses ist ein Sinnbild für die Fassadengestaltung in den 1970er Jahren geworden. Diese Fassaden, die von Metallarbeitern wie Fritz Kühn entworfen wurden, weisen enge Bezüge zu byzantinischen Mustern auf. In ihren Werken „Ana Poli“ greift Patricia Westerholz diese Art von Relief auf und spielt mit dessen Zwei- und Dreidimensionalität. 

Herkunft und Provenienz der Ornamente spielen auch bei den Wyschywanka-Mustern eine Rolle, die Tim Trantenroth auf einige der Fenster im Ausstellungsraum übertragen hat. Diese Motive haben starke Bezüge zu den ukrainischen Mustern der Betonfassade des Berliner Café Moskau. 
Tim Trantenroths Bilder seiner Arbeitsgruppe „edition humboldt forum“ haben einen offensichtlichen Bezug zur Fassade des Palastes der Republik, können aber auch als ein ironischer Kommentar zu seiner Kunst-am-Bau-Arbeit im Humboldt-Forum verstanden werden.


Ausstellungsansichten 2

Jens Reinert, Böcklerpark 2, Öl / Baumwolle, 150 x 210 cm, 2017

Hansjörg Schneider, aus der Werkgruppe „Bild & Heimat“, 2005-2020

Sinta Werner, Die szenische Auflösung IV, analoger SW Abzug, 95 x 78 cm, 2013

Sinta Werner, Die szenische Auflösung I, analoger SW Abzug, 95 x 78 cm, 2013; Efraim Habermann, Berliner Philharmonie, 2009 Kongresshalle, 1980, Bauhaus-Archiv, 1985, je 48 x 33 cm (Blatt), C-Print

Mila Hacke, Neue Nationalgalerie, Fine Art Prints auf Hahnemühle Photorag, 
60 x 80 cm (Blatt), Edition für die Freunde der Nationalgalerie, 2007

unbekannt, Gedächtniskirche, Wandteppich, Wolle, 180 x 120 cm, 
vermutlich 1980er Jahre

Patricia Westerholz, Ano Poli 4, Cut out aus Hahnemühle Archivkarton, 
100 x 140 x 2,5 cm (Papiermaß), 2022

Frans van Tartwijk, Heilstaat (Utopie), Acryl auf Papier, 140 x 100 cm, 2019

Tim Trantenroth, o.T., aus edition humboldt forum, Acryl auf Nessel, 
verschiedene Formate, 2021

Hans Martin Sewcz, Selbstportrait Checkpoint Charlie 1988, Gelatine Silver Print, 177 x 80 cm, 1992 Aus der Serie ZEITACHSEN / Sequenzen 1987-1992

mit Arbeiten u.a. von Tim Trantenroth, Filipa César, Martin Pfahler, Mila Hacke
 und Patricia Westerholz, 

Basement Berlin Öffnungszeiten:
Mittwoch – Samstag von 14–19 Uhr
an Sonn und Feiertagen bleibt das Basement geschlossen

Zugang zum Basement Berlin über die Treppen am Weltkugelbrunnen
Tauentzienstr. 9-12, 10789 Berlin

Barrierefreier Zugang über den Lift im Europa Center Berlin möglich. 
Im Untergeschoss dann Bitte den Ausgang in Richtung Breidscheidplatz nehmen.

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