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privat
individuell, nicht öffentlich, persönlich
u.a. mit Arbeiten von Ruben Aubrecht, Nadège Grebmeier Forget, Kaarina-Sirkku Kurz, Susanne Kutter, Sophia Pompéry, Osvald Rasmussen, Nadine Rennert, Martin Rosswog, Judith Samen, Christian Ulrich und Francis Zeischegg
27.04.2024 um 18 Uhr,
Künstler:innengespräch mit
Ruben Aubrecht
Sophia Pompéry
Francis Zeischegg
im Anschluss Finissage
Ausstellung vom 16.02–27.04.2024
Zugang zum Basement Berlin über die Treppen am Weltkugelbrunnen
Tauentzienstr. 9-12, 10789 Berlin
Ausstellungsansichten
v.l.n.r.: Judith Samen o.T. (Marat), 2009,
Kaarina-Sirkku Kurz, Untitled und Untitled, beide 2020 aus SUPERNATURE
v.l.n.r.: Osv. Rasmussen, Judith Samen, Kaarina-Sirkku Kurz, im Vordergrund:
Ruben Aubrecht, Monopol Cookies, 2020/2022
v.l.n.r. Arbeiten von: Judith Samen, Kaarina-Sirkku Kurz, Ruben Aubrecht
und Christian Ulrich
Christian Ulrich, Aus der Folge, Für einen fremden Freund, 2022
v.l.n.r. Arbeiten von: Christian Ulrich, Francis Zeischegg, Susanne Kutter
und Judith Samen
links: Elisabeth Kellermann, o.T. (Selbstportrait 2 x) ca. 1930er Jahre
rechts: Francis Zeischegg, Top view Occidental, 2019
im Vordergrund : Elisabeth Kellermann, o.T. (Rückseite), ca. 1930er Jahre
v.l.n.r.: Susanne Kutter, t’es a moi, 2020 | Judith Samen, o.T. (Schlafbild), 2001
Sophia Pompéry, miralamentira, 2009 | Thorsten Futh, N. Berggruen, 2011
links: Nadège Grebmeier Forget, Disclosed Navigations ou Le carnet, la glace et l‘outil, 27.01.2022 | rechts: Martin Rosswog, aus der Serie Heritage, 1991- 2010
im Vordergrund: Susanne Kutter, Less home, 2023,
7 Guckkästen aus Beton mit beleuchteten Fotos
v.l.n.r. Arbeiten von: Nadège Grebmeier Forget, Sophia Pompéry,
Susanne Kutter, Martin Rosswog, Thomas Huber, Judith Samen,
und Francis Zeischegg
v.l.n.r. Arbeiten von: Sophia Pompéry, Nadine Rennert, Kaarina-Sirkku Kurz,
und Susanne Kutter
v.l.n.r.: Sophia Pompery, don‘t worry I‘ll find you a new problem, 2011
Nadine Rennert, Sack Sterne, 2020
Kaarina-Sirkku Kurz: Alien Element, Electric Facial Skin Rejuvebation
und Template, alle 2020
v.l.n.r.: Sophia Pompery, don‘t worry I‘ll find you a new problem, 2011
Nadine Rennert, Sack Sterne, 2020
Kaarina-Sirkku Kurz: Alien Element, Electric Facial Skin Rejuvebation
und Template, alle 2020
privat
individuell, nicht öffentlich, persönlich
Der Begriff „Privat“ findet in kunsthistorischen Betrachtungen vielfältige Anwendungen und spiegelt die Wechselwirkung zwischen persönlichen Sphären und öffentlicher Repräsentation wider.
Von jeher haben Künstler ihre innersten Gedanken und Emotionen in ihren Werken ausgedrückt, wobei Selbstporträts als exemplarische Zeugnisse dieser Selbstreflexion gelten. In der Geschichte der Kunst avancierten Avantgarde und Gegenkultur zu Wegbereitern, die die Grenze zwischen öffentlichem Leben und privatem Selbst aufweichten. Künstler wie Stan Brakhage und Andy Warhol wagten es, höchst persönliche Momente wie die Geburt des eigenen Kindes oder den Schlafenden Partner im Privaten öffentlich zu machen. Die Intimität in den Arbeiten von Künstlerinnen wie Nan Goldin oder Tracey Emin wird in ihren Arbeiten von oft scheinbar ungefilterter Authentizität eingefangen.
Wurde in den 1980er Jahren noch gegen die Volkszählung demonstriert, in der nicht nur der aktuelle Bevölkerungsstand erhoben werden sollte, sondern auch Fragen wie „Besitzen Sie die deutsche Staatsangehörigkeit?“, „Welchen Beruf üben Sie aus?“ oder „Welche Verkehrsmittel nutzen Sie?“ gestellt wurden, scheint es in der heutigen Gesellschaft jedoch eine drastische Verschiebung des Privatbegriffs durch die omnipräsente Präsenz sozialer Netzwerke und digitaler Plattformen zu geben. Jeder Einzelne hat nun die Möglichkeit, sein intimstes Privatleben öffentlich zu teilen. Die Frage nach der Authenzität der Bilder die wir sehen und inwieweit die Erklärung „Das Private ist politisch“ aus den 1970er Jahren noch zutreffend ist, was „privat“ und was öffentlich ist, ist der Ausgangspunkt dieser Ausstellung.
Die Frage von Selbstbild und Selbstreflexion taucht in der Videoarbeit Miralamentira (2009) von Sophia Pompéry auf, die Geschichte des wohl ältesten Selbstportraits, das des Narziss. Die Künstlerin nimmt in ihrem Video gleich beide Rollen der antiken Sage ein, als Echo nimmt Sie das Bild des Narziss in sich auf. Das Selbstbild und dessen Rezeption ist auch Thema der Arbeit von Nadège Grebmeier Forget, seit 2015 hat sie unzählige Fotografien und Videos von sich selbst bei der Recherche, in Stille, oder in voller Aktion angehäuft und so eine Art Dauer-Selbstporträt geschaffen. In der Ausstellung kann nun jede(r) sie dabei beobachten wie sie in Disclosed Navigations ou Le carnet, la glace et l‘outil durch den Inhalt ihres PCs scrollt, der in ihrer Praxis häufig als aktivierte Requisite, Beobachtungsschirm, Heim- oder Studioaufnahmegerät und Spiegel verwendet wird.
Die Frage nachdem Selbstbild im Zeitalter des Selfies ist beinahe rein technischer Natur, die meisten Apps oder Programme und auch Selbstportrait Voreinstellungen zeigen uns ein Spiegelbild. Kein Wunder das besonders symmetrische Gesichter Teil eines zeitgenössischen Schönheitsideals sind. Das Werk Supernature von Kaarina-Sirkku Kurz, erkundet die Ästhetik der Plastischen Chirurgie und stellt Fragen nach subjektiven Wünschen und objektiven Idealen. Dabei greift sie in ihren Bildern einzelne Elemente der Körper, die gerade modelliert werden, heraus und stellt diese
in einen aseptischen, von jeglichen Anspielungen befreiten Raum.
Den Kontext vom Verlust der Privatsphäre in der Ära digitaler Informations-technologie thematisiert Ruben Aubrecht mit Monopol Cookies, einer gebundenen Ausgabe von Cookies der Webseite des Magazins „Monopol“. Sein Buch macht plastisch deutlich, wieviele Firmen davon profitieren wenn wir einfach auf „Alle akzeptieren“ klicken.
Während sich früher im Wohnraum mit Hilfe eines Bettvorhangs Privatsphäre geschaffen wurde, wie im Gemälde von Allan Karms, werden heute digitalisierte „Smart Homes“, hochdesignte und arrangierte Innenräume in denen Siri und Alexa, manchmal auch der Kühlschrank, mit uns sprechen, als ideales Zuhause dargestellt.
Das dokumentarisches Werk zu Interieurs traditioneller europäischer Wohn-gebäude auf dem Lande, Heritage (1993-2010 ) von Martin Rosswog, erfasst Haus- und Wirtschaftsbauten als lebendige Zeugnisse vergangener Zeiten, die Fotos gewähren uns Einblick in einen Wohnraum, nicht „Schöner Wohnen“, echte karge Realität. Im Werk von Susanne Kutter spielen Aspekte wie Vergänglichkeit, Zerstörung, Verschwinden, aber auch das Observieren eine Rolle, in Less Home zeigt sie uns Bilder die im öffentlichen Raum entstanden sind. Durch den Schlitz der Betonguckkästen fällt der Blick auf sieben Orte an denen Wohnungslose leben, schlafen; häufig nur zugedeckt verschwinden sie zwischen Ihren Habseligkeiten und sind nicht öffentlich.
Nadine Rennert erforscht mit der Skulptur Sack Sterne die Sehnsucht nach einer Verbindung zum Kosmos, der Blick nach Innen wird von Ihr mit einem Blick zu den Sternen verwoben.Sie untersucht in Ihren Werken die Zustände der seelischen Verfassung des Menschen und seinen komplexen Beziehungen zur Umgebung.
Das Werk von Judith Samen bewegt sich zwischen Inszenierung und Authentizität, wobei sie Themen wie Alter, Schwangerschaft und Kindheit durch Poesie und Drastik miteinander verwebt. In o.T. (Marat), von 2009 zeigt Sie ihr Kind scheinbar schlafend in einer Art Wanne, in der Pose des toten Jean Paul Marat (1743–1793) wie dieser im Gemälde (1793) von Jacques-Louis David dargestellt wurde. Der Blick der Mutter auf das Kind wird verknüpft mit dem Blick in die Kunstgeschichte. Das scheinbar private, der Tod des Marat, die Abbildung des Kindes, wird durch die künstlerische Handlung öffentlich, im Fall des Gemäldes sogar propagandistisch.
Christian Ulrich versucht in der Bildfolge, Für einen fremden Freund, den Selbstmord eines engen Freundes zu be-und verarbeiten, der Selbstmord, die Gefühle des Freundes, die eigenen Gefühle.
Die Installationen, Konzepte und Modelle von Francis Zeischegg erforschen Blickregime in politischen, privaten und soziale Räume, wodurch die Wahrnehmung und die Verortung im Raum zu zentralen Aspekten ihrer Kunst werden. Ihre Arbeit Top View Occidental erlaubt dem Besucher sowohl hinein, hindurch und hinaus zu sehen, so ist jede(r) sich selbst überlassen sich als Betrachter oder beobachted zu sehen.
In einer Zeit, in der persönliche Informationen im Netz kursieren, bleibt die Frage nach Privatheit und ihrer Inszenierung sowohl in der Kunst als auch im gesellschaftlichen Diskurs hoch aktuell.
HAUS
Behausung, Heim, Zuflucht
und Traumhaus
mit Arbeiten u.a. von Ina Bierstedt,
Roland Boden, Pascal Brateau, Olof Ek,
Ute Hoffritz, Rachel Kohn, Dorothea Nold,
Andrea Pichl, Alexandra Ranner, Melih Sarıgöl,
Matthias Stuchtey und Gabriele Worgitzki
Ausstellung
verlängert bis 27.01.2024
Weihnachtspause vom
17.12.2023 - 02.01.2024
Zugang zum Basement Berlin über die Treppen am Weltkugelbrunnen
Tauentzienstr. 9-12, 10789 Berlin
Ausstellungsansichten
v.l.n.r.: Andrea Pichl, Häuser, 2017; Ina Bierstedt, Popmeiler, 2017; Gabriele Worgitzki, W_06, aus der Serie Westen, 2020
v.l.n.r.: Andrea Pichl, Häuser, 2017; Ina Bierstedt, Popmeiler, 2017; Gabriele Worgitzki, W_06, aus der Serie Westen, 2020
v.l.n.r.: Ina Bierstedt, Popmeiler, 2017; Dorothea Nold, Gebäude II, 2021; Pehr Olof Ek, Haus und Hoftor in Cadaques, 1956; Gabriele Worgitzki,
W_18, aus der Serie Westen, 2020
v.l.n.r.: Pehr Olof Ek, Haus und Hoftor in Cadaques, 1956;
Gabriele Worgitzki, W_18, aus der Serie Westen, 2020
v.l.n.r.: Dorothea Nold, Gebäude II, 2021; Dorothea Nold, Gebäude III, 2021; Dorothea Nold, Palazzo Scillante, 2020
Dorothea Nold, Gebäude III, 2021; Dorothea Nold, Palazzo Scillante, 2020;
Ina Bierstedt, the same song, 2017, Andrea Pichl, Häuser, 2017
Ina Bierstedt, the same song, 2017, Andrea Pichl, Häuser, 2017;
Gabriele Worgitzki, Baustelle des Imaginären, wenn Häuser Träumen, 2020
Ausstellungsansicht HAUS
v.l.n.r.: Roland Boden, Vermächtnis des Troglodyten XXXI, 2020;
Melih Sarıgöl, Vortex, 2020
v.l.n.r.: Melih Sarıgöl, Vortex, 2020; Matthias Stuchtey, Schmarotzer erster Ordnung, 2011-2016; Elisabeth Neudörfl,This Land #1-6, 2015
Ausstellungsansicht mit Kohn, Boden, Brateau, Kaltofen, Stuchtey
v.l.n.r.: Melih Sarıgöl, 0-grad, 2020; Rachel Kohn, home in progress, 2013;
Alexandra Ranner, Silencio Súbito, Raumstudien, #3 TV, 2017
v.l.n.r.: Rachel Kohn, home in progress, 2013; Alexandra Ranner, Silencio Súbito, Raumstudien, #3 TV, 2017; Roland Boden, Systeme höherer Vernunft_VII, 2018; Pascal Brateau, moult #4, 2022
im Vordergrund: Matthias Stuchtey, Schmarotzer erster Ordnung, 2011-2016
im Hintergrund: Pascal Brateau, L‘ENFANCE; A. Kaltofen, Haus; Erich Hahn, Mörderische Stadt; A. Kaltofen, Perspektive; Pascal Brateau, Noir Dessin;
Vordergrund: Matthias Stuchtey, Schmarotzer erster Ordnung, 2011-2016; Hintergrund: Pascal Brateau, L‘ENFANCE; A. Kaltofen, Haus; Erich Hahn, Mörderische Stadt; A. Kaltofen, Perspektive; Pascal Brateau, Noir Dessin;
HAUS
Behausung, Heim, Zuflucht und Traumhaus
Das Haus als Thema ist in den Werken vieler Künstler:innen präsent, doch als Ausstellungsthema steht es selten im Mittelpunkt. Dies könnte daran liegen, dass die schiere Vielfalt an Arbeiten zum „Haus“ schwer zu überblicken ist, oder weil die Ansätze und Zugänge so komplex sind. Sofort fallen einem Namen ein, die mit diesem Thema in Verbindung stehen, wie Bernd und Hilla Becher mit ihren Serien über Fachwerkhäuser oder Gordon Matta Clark mit seinen Arbeiten in Abrissgebäuden. Mario Merz und seine Iglus, Gregor Schneider und sein „Totes Haus u r“, oder Rachel Whitereads Negativ eines abgerissenen Hauses „House“. Auch der Titel „Our House“ kommt einem in den Sinn, wenn Madness nicht der Name der Band gewesen wäre, könnte jemand auf die Idee kommen es umzudrehen, im Jahr 2023 ist die Idee von einem eigenen Haus für viele zu einem „Wahnsinn“ geworden, unerreichbar und weit entfernt. Berlin ist ja immer noch die Stadt der Mieter:innen, viele sind geflohen aus der Reihenhaussiedlung, dem Eigenheim der Eltern, um im Mietshaus und im urbanen Gefühl der Großstadt ihr Glück zu finden.
Künstler:innen können ihre Träume, Ideen und Vorstellungen von Heim, Zuflucht und Traumhaus in ihren Werken ausleben oder sind dazu beinahe gezwungen, wie im Fall von Gabriele Worgitzki. Sie hat auf einem online Immobilienportal Ihr (ehemaliges) Elternhaus entdeckt und hat es mehr als 30 Jahre nach ihrer Ausreise aus der DDR in der Serie „Westen“ ver - und bearbeitet. In dieser Werkgruppe treffen die Ausreise, die Immobilienblase und die persönliche Vergangenheit aufeinander.
Bei vielen der gezeigten Werke spielen persönliche Erfahrungen eine große Rolle.
Melih Sarıgöl beschreibt sein Zuhause als etwas, das ihm trotz seiner Migration niemand nehmen kann; es existiert in seinem Inneren. Seine Arbeiten zeigen Stadtlandschaften, die verschlossen oder verloren wirken, bedroht oder von Mauern umgeben. Verfall und Dystopie sind ebenfalls wichtige Elemente in der Malerei von Roland Boden. Seine fantastischen Gebäude zeigen eine Form von Lost Places der Zukunft, wo der Verfall bereits vor seiner Zeit beginnt. In den „Gebäuden“ von Dorothea Nold spielt ihre Erfahrung eines schweren Erdbebens in China eine wesentliche Rolle, und seitdem spielt sie bewusst mit einer fragil erscheinenden Instabilität in ihren Werken.
Ein anderen Blick in die Geschichte wirft Ina Bierstedt mit ihren Köhlerhütten, diese zeltähnlichen Bauwerke erinnern an die historischen Wohngebäude der Köhler, eine Art Urhütte. Ina Bierstedt verließ 1984 die DDR, in Ihrer Landsschafts-Malerei spielt Architektur eine große Rolle, Gebäude sind Bezugspunkte, Zeugen und Sinnbilder für Zeit und Geschichte. So auch im Werk von Andrea Pichl, ihre oft auch zeichenhaften Bruchstücke nehmen ironisch gebrochene Bezüge auf in unsere Vergangenheit. Dabei interessiert sie sich in ihrer Beschäftigung mit Architektur und Strukturen auch für die Nutzungsweisen und den Aneignungsformen derer Bewohner:innen.
Die Sehnsucht nach Heimat und Gemeinschaft, die Form als Ausdruck von Unsicherheit und Suche - all das vereinen sowohl Rachel Kohn als auch Pascal Brateau in ihren Werken. Beide spielen mit unseren Erwartungen und Vorstellungen. Ihre Häuser und Behausungen sind Metaphern und Vokabular für ihre Geschichten, zwischen Aufbau und Zerstörung.
Die Baukörper von Matthias Stuchtey bieten mit ihren Oberflächen und Anordnungen Assoziationen von eremitischen bis hin zu urbanen Lebensformen. Von seinen dysfunktional erscheinenden Gebäudekonglomeraten geht eine faszinierende Anziehungskraft aus. Bewegte Architektur sind in zweierlei Hinsicht die Bilder aus der Serie „This Land“ von Elisabeth Neudörfl, sie hat bei einer USA Reise, aus dem vorbeifahrenden Auto heraus, die sogenannten Mobile Homes fotografiert, Häuser auf Rädern.
Die Werke von Ute Hoffritz, Pehr Olof Ek und Alexandra Ranner beleuchten weitere Aspekte des Haus-Themas. Ihre Konstruktionen wirken zurückweisend, verschlossen und sogar verstörend und verlassen. Der leere Raum wird zum Symbol für den Ort, den wir verlassen haben, oder für die Suche, auf der wir uns befinden.
Wir bauen eine Stadt
zeitgenössische Positionen
zur Architektur im Schatten der Mauer
mit Arbeiten u.a. von Filipa César,
Otto Eglau, Efraim Habermann,
Mila Hacke, Martin Pfahler,
Jens Reinert, Hansjörg Schneider,
Hans Martin Sewcz, Frans van Tartwijk,
Tim Trantenroth, Sinta Werner
und Patricia Westerholz
Ausstellung
vom 14.07.–07.10.2023
verlängert bis zum 07.10.2023
Zugang zum Basement Berlin über die Treppen am Weltkugelbrunnen
Tauentzienstr. 9-12, 10789 Berlin
Ausstellungsansichten
v.l.n.r.: Jens Reinert, Hansjörg Schneider
v.l.n.r.: Hansjörg Schneider, Hans Martin Sewcz, Sinta Werner
v.l.n.r.: Hansjörg Schneider, Hans Martin Sewcz, Patricia Westerholz
v.l.n.r.: Hans Martin Sewcz, Installation & Fotografie und Patricia Westerholz
v.l.n.r.: Otto Eglau, Sinta Werner, Filipa César
v.l.n.r.: Efraim Habermann, Martin Pfahler, Tim Trantenroth, Hans Martin Sewcz, ddrbildarchiv.de/Klaus Fischer
v.l.n.r.: Frans van Tartwijk, Tim Trantenroth, Martin Pfahler,
Sinta Werner, Hans Martin Sewcz, Tim Trantenroth
v.l.n.r.: unbekannt, Patricia Westerholz, Frans van Tartwijk, Tim Trantenroth,
Martin Pfahler / Installation
mit Arbeiten u.a. von Filipa César, Mila Hacke, Martin Pfahler,
Tim Trantenroth, Patricia Westerholz, Frans van Tartwijk
Fenster: Tim Trantenroth
Wir bauen eine Stadt
Die Errichtung der Mauer „zementierte“ die Teilung und zerstörte jede Vision einer vereinten Stadt. In der Folge entstanden in Ost- und West-Berlin unterschiedliche stadtplanerische Konzepte, mit deren Ergebnissen sich bis heute Künstler*innen in ihren Arbeiten auseinandersetzen.
Die Ausstellung „Wir bauen eine Stadt“ zeigt hier exemplarisch für den Wohnungs-bau ausgewählte Arbeiten zum Zentrum Kreuzberg (bis 2000 Neues Kreuzberger Zentrum, kurz NKZ) und zum Wohnkomplex Böcklerpark in West-Berlin, sowie der Allee der Kosmonauten in Ost-Berlin.
Sinta Werner und Martin Pfahler nähern sich in ihren Arbeiten mit der Methode der Verfremdung und Erweiterung der Architektur des NKZ von Johannes Uhl und Wolfgang Jokisch an, während sich Filipa César mit einem sehr subjektiven Blick in ihrer narrativen Videoarbeit entlang der Allee der Kosmonauten bewegt.
Das stimmungsvolle Gemälde der Wohnsiedlung Böcklerpark von Jens Reinert wirkt fast fotografisch, wobei die abgebildeten Betonbauten aus den 1970er Jahren geradezu idyllisch erscheinen.
Ungewöhnliche Sichtweisen zeigen auch die romantische Darstellung des ICC bei Mondschein von Otto Eglau oder der psychedelische Wandteppich der Gedächtnis-kirche aus den 1980er Jahren einer unbekannten Künstlerin.
In der umfangreichen Serie „Bild & Heimat“ von Hansjörg Schneider werden die Wiederaufbauleistungen der Nachkriegszeit auf populären Postkarten in neue Utopien verwandelt. Hier spielen die Gesetze von Physik und Perspektive keine Rolle mehr – die Transformationen erschließen neue urbane Räume.
Die präzisen Panoramafotos von Mila Hacke vermitteln das Raumgefühl des minimalistischen Baukörpers der Neuen Nationalgalerie, während die Ausschnitte der Schwarz-Weiß-Bilder von Efraim Habermann die geometrischen Aspekte der fotografierten Gebäude betonen. In den Bildern von Frans van Tartwijk entwickeln sich Gebäude scheinbar wieder zurück in Architekturmodelle, seine Malerei transformiert real existierende Architektur in unwirkliche Welten.
Die beiden Selbstportraits aus der Serie ZEITACHSEN / Sequenzen von Hans Martin Sewcz, vor dem Europacenter und am Checkpoint Charlie zeigen symbolträchtige Orte, die im Berlin der Wendejahre Sinnbilder für ein Versprechen von Freiheit waren. Die Fassadenelemente des in den 1970er Jahren eröffneten Centrum Warenhauses, in der Ausstellung Teil der Installation von Hans Martin Sewcz, sind ein markantes Beispiel für die Nachkriegsmoderne in Deutschland.
Die wabenartige Aluminiumfassade des Centrum Warenhauses ist ein Sinnbild für die Fassadengestaltung in den 1970er Jahren geworden. Diese Fassaden, die von Metallarbeitern wie Fritz Kühn entworfen wurden, weisen enge Bezüge zu byzantinischen Mustern auf. In ihren Werken „Ana Poli“ greift Patricia Westerholz diese Art von Relief auf und spielt mit dessen Zwei- und Dreidimensionalität.
Herkunft und Provenienz der Ornamente spielen auch bei den Wyschywanka-Mustern eine Rolle, die Tim Trantenroth auf einige der Fenster im Ausstellungsraum übertragen hat. Diese Motive haben starke Bezüge zu den ukrainischen Mustern der Betonfassade des Berliner Café Moskau.
Tim Trantenroths Bilder seiner Arbeitsgruppe „edition humboldt forum“ haben einen offensichtlichen Bezug zur Fassade des Palastes der Republik, können aber auch als ein ironischer Kommentar zu seiner Kunst-am-Bau-Arbeit im Humboldt-Forum verstanden werden.
Ausstellungsansichten 2
Jens Reinert, Böcklerpark 2, Öl / Baumwolle, 150 x 210 cm, 2017
Hansjörg Schneider, aus der Werkgruppe „Bild & Heimat“, 2005-2020
Sinta Werner, Die szenische Auflösung IV, analoger SW Abzug, 95 x 78 cm, 2013
Sinta Werner, Die szenische Auflösung I, analoger SW Abzug, 95 x 78 cm, 2013; Efraim Habermann, Berliner Philharmonie, 2009 Kongresshalle, 1980, Bauhaus-Archiv, 1985, je 48 x 33 cm (Blatt), C-Print
Mila Hacke, Neue Nationalgalerie, Fine Art Prints auf Hahnemühle Photorag,
60 x 80 cm (Blatt), Edition für die Freunde der Nationalgalerie, 2007
unbekannt, Gedächtniskirche, Wandteppich, Wolle, 180 x 120 cm,
vermutlich 1980er Jahre
Patricia Westerholz, Ano Poli 4, Cut out aus Hahnemühle Archivkarton,
100 x 140 x 2,5 cm (Papiermaß), 2022
Frans van Tartwijk, Heilstaat (Utopie), Acryl auf Papier, 140 x 100 cm, 2019
Tim Trantenroth, o.T., aus edition humboldt forum, Acryl auf Nessel,
verschiedene Formate, 2021
Hans Martin Sewcz, Selbstportrait Checkpoint Charlie 1988, Gelatine Silver Print, 177 x 80 cm, 1992 Aus der Serie ZEITACHSEN / Sequenzen 1987-1992
mit Arbeiten u.a. von Tim Trantenroth, Filipa César, Martin Pfahler, Mila Hacke
und Patricia Westerholz,
Zobra
der Blick auf Tiere
mit Arbeiten von
Hans Bautz, Ursula Böhmer,
Betina Kuntzsch, Anne Hölck,
Annemarie Haage, Katrin Hoffert,
Erika Lindner, Katharina Moessinger,
Neozoon, Hermann Fritz Neumann,
Hildegard Ochse, Susanne Ring,
Jaap de Ruig, Renée Sintenis,
Friedrich Seidenstücker, Heinz Spilker,
Ramona Taterra und Christina Zück
Ausstellung
vom 21.04–24.06.2023
Finissage am Samstag,
den 24.06.2023, von 18-21 Uhr
Rahmenprogramm
Zeichen im Zoo,
Skulpturenspaziergang im Zoo
Kuratorengespräch
Friedrich Seidenstücker, Tochter und Papa (Boulette und Knautschke), um 1955
Zobra, Ausstellungsansicht,
Jaap de Ruig, Sacrifice, Familie 001, 2018 | Katrin Hoffert, Cry Baby, 2022
Zobra, Ausstellungsansicht, Ramona Taterra, Seid ihr noch da?,
Tusche auf Papier, Bügelperlen, Papier, Kaltnadelradierung, Mezzotinto, 2020
Christina Zück, o. T. (Defassa-Wasserbock); Susanne Ring, Elefant;
Friedrich Seidenstücker, o.T. (Walrosse), o.T. (See-Elefant Roland), Tochter und Papa
Zobra, Ausstellungsansicht mit Arbeiten von: Annemarie Haage, Anne Hölck,
Ursula Böhmer, Katharina Moessinger, Renée Sintenis
Zobra, Ausstellungsansicht mit Arbeiten von: Hildegard Ochse, Susanne Ring,
Jaap de Ruig, Ursula Böhmer, Anne Hölck, Katharina Moessinger
Zobra, Ausstellungsansicht mit Arbeiten von:
Hildegard Ochse, Susanne Ring, Ursula Böhmer, Jaap de Ruig
Zobra, Ausstellungsansicht: Ursula Böhmer, Voyageur 8, Voyageur 4, 2018
Katharina Moessinger, Kuscheltier IX, 2012
Zobra, Ausstellungsansicht mit Arbeiten von: Anne Hölck, Hermann Fritz Neumann, Erika Lindner, Betina Kuntzsch, NEOZOON, Hildegard Ochse, Susanne Ring
Zobra, Ausstellungsansicht
Anne Hölck, Tigerkäfig – transportables Miniaturdiorama für ein Naturkundemuseum, 2008/2014
Heinz Spilker, Nashorn mit Jungtier, Bronze, 1984
Christina Zück, o. T. (Okapi), Paris, C-Print, kaschiert, 1996
Hermann Fritz Neumann, o.T. (Raubkatze), Radierung, undatiert, um 1900
Erika Lindner, o.T.(Affe), Monotypie, ohne Jahresangabe
Betina Kuntzsch, Zooo, Videostill, 2020
NEOZOON, Installationsansicht, Zoo Münster, 2010
Hans Bautz, Otter, roter Sandstein, undatiert, ca. 1960er Jahre
Zobra der Blick auf Tiere
Inspiriert durch Friedrich Seidenstückers Fotografie von Boulette, die ihren Vater Knautschke in den Rücken beißt, beleuchtet die Ausstellung „ZOBRA, der Blick auf Tiere“ den Wandel des künstlerischen Blicks auf Tiere in den letzten Jahrzehnten. Das Bild zeigt die beiden Flusspferde in ihrem Gehege im damaligen Berliner Zoo.
Im Hintergrund ein Schild mit dem Hinweis „Achtung böse“. Der naturalistische Abbildungsstil ist einer kritischen Auseinandersetzung gewichen, die den Blick auf Tiere als Spiegel unseres eigenen Wesens betrachtet. Die Ausstellung präsentiert achtzehn verschiedene künstlerische Positionen, die die Frage aufwerfen, wie wir mit Tieren umgehen und sie als Lebewesen, Nahrungsmittel, Schutz- oder Unterhaltungsobjekte betrachten.
Klassische Positionen, wie die von Erika Lindner und Heinz Spilker, die täglich im Zoo gezeichnet haben, Hans Bautz, Annemarie Haage, Reneé Sintenis und die humorvollen Fotos von Friedrich Seidenstücker wurden durch die Artothek Charlottenburg Wilmersdorf zur Verfügung gestellt. Historische Darstellungen von Tieren sind ebenso Teil der Ausstellung wie zeitgenössische Werke, die den Blick auf Tiere weg vom Abbild hin zu einer vielschichtigen Betrachtung lenken.
Der veränderte Blick auf Tiere setzt mit der Position von Hildegard Ochse ein, Sie hat in den frühen 1980er Jahren mit Ihrer Serie „Gastland Bundesrepublik Deutschland“ die Situation von Tieren in Gefangenschaft gezeigt. Mein Anliegen in der Zusammenstellung der Arbeiten war es unterschiedliche Positionen zusammenzubringen, humorvolle, kritische und nachdenkliche.
Fragen zur Wahrnehmung von Tieren und ihrem Habitat werden in den Werken von Neozoon, Katrin Hoffert und Anne Hölk aufgegriffen, während Susanne Rings Arbeiten den Blick auf das Tierabbild lenken, welche Formen, Körper und Farben lassen uns ein Tier (wieder) erkennen ?
Das Artensterben thematisiert Ramona Taterra mit ihrer mehrteiligen Arbeit „Seid ihr noch da?“. Die Werkreihe zeigt einen exemplarischen Ausschnitt von bedrohten Spezien aus Einträgen der Roten Liste, die im Laufe der Ausstellung schrittweise verschwinden werden. Es bleibt ein lückenhafter Flickenteppich aus QR-Codes und Skizzen, der dieses lautlose und unumkehrbare Verschwinden versucht zu verdeutlichen. Betina Kuntzsch hingegen erweckt in ihrem Video „Zooo“ die Tiere auf dem U-Bahnhof der Linie 9 zum Leben und kehrt den Blick um.
Ein wichtiger Aspekt der Ausstellung ist der Blick der Tiere zurück auf uns, der subjektive Bewertungen hervorruft und somit als Replik auf John Bergers These des Spiegels der eigenen Seele fungiert. Die Arbeiten von Jaap de Ruig, Katharina Moessinger und Christina Zück betonen diese Vorstellung, die einen großen Teil unserer eigenen Sichtweise auf Tiere ausmacht. Die Ausstellung präsentiert somit ein breites Spektrum an Perspektiven und stellt die Frage nach unserem Verhältnis zu Tieren und ihrer Rolle in unserer Gesellschaft.
„Hier und Jetzt“
mit Arbeiten von
Pedro Boese
Cécile Dupaquier
Anne Gathmann
Peter K. Koch
Jak R. Maier
Brigitte Matschinsky-Denninghoff
Martin Matschinsky-Denninghoff
Carlos Silva
Susanne Wehland
Markus Wirthmann
Ausstellungslaufzeit
26.01– 08.04.2023
Basement Berlin Öffnungszeiten:
Mittwoch – Samstag von 14–19 Uhr
an Sonn und Feiertagen bleibt das Basement geschlossen
„Stahlskulptur 74“ von Jak R. Maier,
Ansicht Freie Berliner Kunstausstellung, Berlin 1975
Peter K. Koch, o. T. (Captain),
Lack, Karton, Holz, 92 × 74 × 20 cm, 2022, © VG Bild-Kunst
Basement, "Hier und Jetzt", Ausstellungsansicht
Basement, "Hier und Jetzt", Ausstellungsansicht
v.l.n.r.: Pedro Boese, Susanne Wehland
Basement, "Hier und Jetzt", Ausstellungsansicht
v.l.n.r.: Susanne Wehland, Anne Gathmann, Carlos Silva
Basement, "Hier und Jetzt", Ausstellungsansicht
v.l.n.r.: Carlos Silva, Peter K. Koch,
Brigitte Matschinsky-Denninghoff, Cécile Dupaquier
Basement, "Hier und Jetzt", Ausstellungsansicht
Basement, "Hier und Jetzt", Ausstellungsansicht
Jak R. Maier
Basement, "Hier und Jetzt", Ausstellungsansicht
v.l.n.r.: Peter K. Koch, Pedro Boese, Carlos Silva, Markus Wirthmann
Basement, "Hier und Jetzt", Ausstellungsansicht
v.l.n.r.: Markus Wirthmann, Susanne Wehland,
Anne Gathmann, Cécile Dupaquier
Pedro Boese, monomodul,
Lack auf Hartfaser, 180 x 180 cm, 2011
Weltkugelbrunnen von Joachim Schmettau und Susanne Wehland,
Granit, Beton, Bronze, Glas, 1981–1983, Foto: Dick Osseman
Susanne Wehland, Frühling,
Epoxidharz, 30 x 22 cm, 2007, © VG Bild-Kunst, Foto: Bernd Borchardt
Cécile Dupaquier, Tableau (Komposition) n°6,
Sperrholz, Mineralfarbe, 6-teilig, 95 x 207 x 4 cm, 2022
Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff, „BERLIN“, 1987,
Tauentzienstraße, Berlin, Foto: Oliver Möst
Carlos Silva, Cosmos 1-3,
Zeichentusche, Acryl auf Papier, 100 x 70 cm, 2018
Brigitte Matschinsky-Denninghoff, ohne Titel,
Prägedruck, 53,1 x 39,7 cm, 1980
Lichtpfeiler von Heinz Mack (1983-1987),
Foto: Oliver Möst
Anne Gathmann, = =, Stahl, verzinkt, Figur 01: 140 x 60 x 130 cm, 2021
Angst, Keine Angst, Kapitel I, Installationsansicht Times Art Center Berlin,
Foto: Anne Gathmann
Uhr der fliessenden Zeit, von Bernard Gitton, 1982,
Lichthof Europa Center Berlin, Foto: Oliver Möst
Markus Wirthmann, Applied Kitchen Sciences - Yellow Jello, 2020,
Digitaldruck auf Papier
„Hier und Jetzt“ ist die erste von insgesamt vier Ausstellungen im Basement Berlin in 2023, dem neuen temporären Standort für die Kunst der Gegenwart des Fachbereich Kultur Charlottenburg-Wilmersdorf. Das Basement, zwischen Europa-Center Berlin und Weltkugelbrunnen gelegen, versteht sich als Schnittstelle zur Kunst im Stadtraum.
Die erste Ausstellung dokumentiert und reflektiert künstlerische Positionen von Künstlerinnen und Künstlern, die „Hier“ das Stadtbild in der Umgebung von Tauentziehn und Gedächtniskirche in den 80er Jahren bis heute maßgeblich geprägt haben. Zur Erinnerung an diese Berliner Kunstschaffenden sind in der Ausstellung „Jetzt“ ausgewählte Werke versammelt, die sich auf die Arbeiten in der Umgebung beziehen. Die Kunstwerke im Außenraum müssen in der Ausstellung selbst imaginiert werden; die Besucherinnen werden aufgefordert sich mit diesen Arbeiten aus den siebziger und achtziger Jahren im Kontext der zeitgenössischen Kunst neu auseinander zu setzen. In der Ausstellung sind diesen ausgewählte Werken aktuelle künstlerische Positionen gegenübergestellt und verweisen auf eine gemeinsame Bildsprache, Überlagerungen und Schnittstellen zwischen den Strömungen der Kunst der 70er und 80er Jahren und aktuellen zeitgenössischen Positionen.
Die Berliner Bildhauerin Susanne Wehland hat am „Weltkugelbrunnen“, 1981-1983, mitgearbeitet. In der Ausstellung zeigt sie figurative Wandfriese; dem gegenüber stehen Werke von Cécile Dupaquier, aus der Serie „Tableau“ von 2022.
Die Malereien aus der Werkgruppe „Cosmos“, 2018, von Carlos Silva stehen im Kontext zu den Stahlskulpturen von Brigitte und Martin Matschinski-Denninghof.
In Anlehnung an die Skupltur „Berlin“, 1987, auf dem Tauentzien sind in der Aus-stellung zwei Papierarbeiten des Künstlerpaares Matschinski-Denninghof zu sehen.
Die „Uhr der fließenden Zeit“, 1982, von Bernard Gitton, im Atrium des Europa Center Berlin, findet seine Fortsetzung in der Werkgruppe Tracht und Habitus, 2020, von Markus Wirthmann. Die stählerne Arbeit „==“, 2021, von Anne Gathmann ist im Kontext der Lichtskulptur „Obelisk“, 1987, von Heinz Mack zu betrachten; er schuf einen zweiten Obelisken aus Stahl, der sich am Ende des Kurfürstendamms, am Henriettenplatz, befindet.
Das Model einer Stahlskulptur von Jakob R. Maier, „Stahlskulptur 74“, steht als Stellvertreter für die verschwundene zeitgenössische Kunst im Stadtraum. Diese Skulptur wurde in den 70er und 80er Jahren mehrmals in Berlin aufgestellt. Lediglich einige Fotografien und ein Editionsmodell zeugen von dem künstlerischen Schaffen von Jakob R. Maier, der von 1971-1998 Professor für Metallbildhauerei an der Hochschule für bildende Künste lehrte. Der Kurator Oliver Möst hat dazu als assoziative Bilder für das Verschwinden die Werke „Zoe“, 2013 von Pedro Boese und von Peter K. Koch, o.T. (Captain), 2022, ausgewählt.